Dean Reed – Der Sunnyboy aus den USA

Bundesarchiv, Bild 183-T1119-005 / Rainer Mittelstädt / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
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Star-Schauspieler und Sänger in der DDR: Dean Reed

Dean Cyril Reed war ein US-amerikanischer Schauspieler, Sänger, Drehbuchautor und Regisseur aus Denver/Colorado. Anfang der 1960er-Jahre galt er als lateinamerikanisches Teenager-Idol. 1966 begann er eine zweite Karriere in der Sowjetunion und lebte ab 1973 als bekennender Sozialist in der DDR.

Oktober 1966 startete Reed eine neue Karriere in der Sowjetunion. Er unterzeichnete einen Vertrag mit der staatlichen Konzertagentur Goskoncert und reiste für zwei Monate durch die Republiken der UdSSR.

1967 siedelte Dean Red nach Italien, lebte mit seiner Familie in Rom. Er bekam einen Vertrag beim Film, spielte bis 1973 in Cinecittà in zwölf Filmen mit, vor allem in Italowestern, darunter Adios, Sabata mit Yul Brynner.

November 1971 lernte er auf der internationalen Leipziger Woche für Dokumentar- und Kurzfilm seine spätere Frau Wiebke kennen und zog 1972 in die DDR, wo er als Weltstar und „Sänger des anderen Amerika“ gefeiert wurde. Innerhalb von sechs Jahren dreht er in der DDR fünf Filme.

Dean Reed verstand sich als Marxist und Patriot seinem Heimatland USA gegenüber, was für ihn kein Wiederspruch war. Er stellte auf seinem Grundstück einen Flaggenmast eine einer US-Flagge auf und sprach in der Öffentlichkeit von den Vorzügen seines Wahllandes DDR. Wichtiger als Reisefreiheit sei für die Menschen, dass es in diesem Land keine Arbeitslosigkeit gebe.

Dean Reed verfügte über eine doppelte Staatsbürgerschaft. Er nahm an Protestaktionen in Nahost, Süd- und Nordamerika teil. Seine engagierte Haltung brachte ihn oft in Schwierigkeiten mit dem Gesetz anderer Länder. Bei Protestaktionen mit Farmern in Delano und Minnesota wurde er 1978 inhaftiert und trat in Hungerstreik. Erst weltweite Proteste führten zu seiner Freilassung. Auch in Chile war er nicht willkommen. Nach einer illegalen Einreise und zwei ungenehmigten Konzerten 1983 in Santiago und Rancagua wurde er kurzerhand verhaftet und nach Peru abgeschoben.

Ab den 80er Jahren ging in Reed eine Veränderung vor, seine gesellschaftlich politische Situation machte ihm Probleme. Er hatte das Gefühl, nichts wirklich bewegen zu können. Statt großen weltweiten Tourneen standen außerdem Auftritte in Unterhaltungssendungen auf dem Programm. 1982 ließ Dean Reed seinem Frust an einem Verkehrspolizisten aus. Laut eines Berichtes der Staatssicherheit verglich er bei einem Streit die DDR mit einem faschistischen Staat, in dem er und die 17 Millionen Menschen es „bis oben hin satt“ hätten.

Von seinem Wahl-Land DDR entfernte er sich mit der Zeit immer mehr. In seiner letzten Zeit telefonierte Dean Reed regelmäßig mit Freunden in den USA, um sich ihnen anzuvertrauen. Sein Wunsch war ein Comeback in den USA. Nach einem Interview im April 1986 im US-Fernsehsender CBS News wurde Dean Reed mit Hassbriefen von US-Zuschauern übersät.

Am 13. Juni 1986 wurde Dean Reed tot im flachen Wasser des Zeuthener Sees aufgefunden. Der Tod wurde durch aufgeschnittene Pulsadern und einer Überdosis Schlaftabletten herbeigerufen.

Dean Reed hinterlässt drei Kinder. Seine Urne wurde 1991 nach Boulder in Colorado überführt, wo sie auf dem Green Mountain Cemetery beigesetzt wurde.

Filme mit Dean Reed

Filmografie

  • 1973: Aus dem Leben eines Taugenichts
  • 1974: Kit & Co
  • 1975: Blutsbrüder
  • 1976: Soviel Lieder, soviel Worte
  • 1981: Sing, Cowboy, sing
  • 1984: Uindii