Der Delikatladen – Lebensmittel vom Klassenfeind?

Florian Schäffer, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons
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Was war ein Delikatladen?

DDR Einkaufen im Delikatladen

Obwohl die DDR ein sozialistisches Land war, in dem das Prinzip der Gleichheit betont wurde, existierte der Delikatladen als eine Art „Luxus“ oder „Premium“-Einzelhandelsgeschäft, das Produkte anbot, die in regulären Läden nicht immer verfügbar waren.

Der Zugang zu den Waren in einem Delikatladen galt als Statussymbol. Obwohl jeder theoretisch in diesen Geschäften einkaufen konnte, war es in der Praxis oft so, dass nur diejenigen mit den notwendigen finanziellen Mitteln sich die teureren Produkte leisten konnten.

Die Delikatläden (auch Delikat, Deli oder Fress-Ex) waren Einzelhandelsgeschäfte für Lebensmittel des „gehobenen Bedarfs“. Diese Ladengeschäfte der Handelsorganisation HO gab es in allen Bezirks- und Kreisstädten der DDR.

Die Existenz von Delikatläden und deren Beliebtheit waren ein Indikator für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Unzulänglichkeiten der zentralisierten Planwirtschaft der DDR. Obwohl die offizielle Propaganda den Sozialismus und die Planwirtschaft lobte, sehnten sich viele DDR-Bürger nach den Konsumgütern und Lebensstilen des Westens.

Entstehung

Die ersten Delikatläden wurden 1966 eröffnet, nachdem sich ab 1962 die Exquisit Bekleidungs-Läden in der DDR bewährten. Bis 1989 wurden ca. 250 Delikat-Läden unterhalten.

Das Delikatladen Sortiment

Das Sortiment bestand überwiegend aus Nahrungs- und Genussmittel aus DDR-Produktion. Einige der Produkte, die in Delikatläden verkauft wurden, waren für den Export bestimmt oder stammten aus dem Import. Aufgrund von Handelsbeziehungen und -abkommen, insbesondere mit westlichen Ländern, konnten bestimmte Produkte in der DDR erworben werden, die sonst schwer erhältlich waren.

Viele westliche Unternehmen ließen ihre Produkte in der DDR herstellen, Stichwort „Gestattungsproduktion“. Diese Produkte (z.B. von Nestlé oder Bärenmarke) wurden ebenfalls oft in den Delikatgeschäften verkauft.

Das Sortiment der Delikatläden war breit gefächert.

  • Fleisch, Wurst, Fisch
  • Käse, Milchprodukte
  • Obst, Gemüse
  • Brot, Backwaren
  • Süßigkeiten, Konditoreiwaren
  • Getränke
  • Spirituosen
  • Importwaren

Preise im Delikatladen

Die Preise in den Delikatläden waren deutlich höher als in den normalen Geschäften der DDR. Dies lag zum einen an den höheren Herstellungskosten, zum anderen aber auch an der höheren Nachfrage. Die Delikatläden waren ein beliebtes Ziel für DDR-Bürger, die sich etwas Besonderes gönnen wollten. Sie waren auch ein Statussymbol, da sie den Zugang zu Waren ermöglichten, die in den normalen Geschäften nicht erhältlich waren.

Was wurde aus den Delikatläden nach der Wende?

Die Preise in den Delikatläden waren deutlich höher als in den normalen Geschäften der DDR. Dies lag zum einen an den höheren Herstellungskosten, zum anderen aber auch an der höheren Nachfrage. Die Delikatläden waren ein beliebtes Ziel für DDR-Bürger, die sich etwas Besonderes gönnen wollten. Sie waren auch ein Statussymbol, da sie den Zugang zu Waren ermöglichten, die in den normalen Geschäften nicht erhältlich waren.

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