Gestattungsproduktion: DDR produziert westliche Güter

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Gestattungsproduktion

Gründe der Gestattungsproduktion

DDR Gestattungsproduktion

Die Gestattungsproduktion: Die DDR-Wirtschaft hatte ständig mit Devisenknappheit zu kämpfen. Westliche Währungen waren für den Import von Rohstoffen, Technologien und anderen essenziellen Waren notwendig. Die Gestattungsproduktion ermöglichte der DDR den Zugang zu Devisen.

Begriff Gestattungsproduktion bezeichnete in der DDR die Produktion von „West-Waren“ im Auftrag westlicher Unternehmen. Diese Firmen profitierten von den billigen Lohn- und Produktionskosten in der sozialistisch geprägten DDR. Der überwiegende Teil der Waren wurde in die BRD geliefert, der Rest durfte unter Verwendung des entsprechenden Warennamens in der DDR in den Exquisit-/Delikatläden oder im Intershop angeboten und verkauft werden.

Die Gestattungsproduktion war für beide Seiten vorteilhaft. Die westlichen Unternehmen profitierten von den billigen Lohn- und Produktionskosten in der DDR. Die DDR-Betriebe konnten ihre Produktionskapazitäten besser auslasten und neue Technologien und Know-how erwerben.

Die Gestattungsproduktion war in der DDR ein relativ kleiner, aber dennoch wichtiger Zweig in der Volkswirtschaft. Sie ermöglichte es zudem den DDR-Bürgern, an westliche Konsumgüter zu gelangen, die sonst nur schwer oder gar nicht erhältlich gewesen wären.

Wirtschaftlicher Umfang

Es wurden bis 1989 über 100 Produkte in Gestattungsproduktion gefertigt. Folgend einige Beispiele für Produkte, die in der DDR in Gestattungsproduktion hergestellt wurden.

  • Adidas-Turnschuhe
  • Blaupunkt-Radios
  • Nestlé-Schokolade
  • Nivea-Creme
  • Puma-Sportschuhe
  • Salamander-Schuhe
  • Schiesser-Unterwäsche
  • Triumph-BHs
  • Underberg-Bitter
  • Varta-Batterien

Vorteile für westliche Unternehmen

Qualität

Obwohl die DDR oft für ihre Mangelwirtschaft bekannt war, hatte sie in vielen Bereichen eine qualitativ

hochwertige Produktion. Westliche Firmen konnten sich auf die Qualität der DDR-Produktion

verlassen und gleichzeitig von den niedrigeren Produktionskosten profitieren.

Geheimhaltung

Die Zusammenarbeit zwischen westlichen Unternehmen und der DDR wurde oft geheim gehalten. Es

gab Befürchtungen, dass der Verkauf von Produkten, die in einem sozialistischen Land hergestellt

wurden, in westlichen Ländern auf Widerstand oder Vorbehalte stoßen könnte.

Nach der Wende

Mit dem Fall der Mauer und der anschließenden Wiedervereinigung Deutschlands verlor dieses Geschäftsmodell an Bedeutung. Die Wirtschaftsstrukturen und Bedingungen änderten sich rapide, und viele der ehemaligen Produktionsstätten in der DDR hatten Schwierigkeiten, sich an die neue Marktwirtschaft anzupassen.

Zusammenfassung

Die Gestattungsproduktion war eine Form der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der DDR und westlichen Unternehmen. Dabei erhielten westliche Unternehmen die Erlaubnis, ihre Produkte in der DDR unter Verwendung des Originalnamens und der Originalmarke produzieren zu lassen. Die DDR-Betriebe erhielten dafür eine Vergütung in Form von Geld oder Warenlieferungen.

Die Gestattungsproduktion war für beide Seiten vorteilhaft.