Showmaster der DDR – Unsere „Henne“ Helga Hahnemann

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Helga Hahnemann (mit Spitzname „Henne“) war eine deutsche Entertainerin, Kabarettistin und Schauspielerin, die sich Ende der 1970er mit ihrer Berliner Art und Schnauze zur beliebtesten Entertainerin der DDR entwickelte.

Nach 3 Jahren an der Schauspielschule in Berlin Niederschöneweide hatte Helga Hahnemann ihren ersten Auftritt in der Leipziger Pfeffermühle. Ihr Erfolg begann aber 1961 in Berlin im Deutschen Fernsehfunk, wo sie in über 30 Folgen der TV-Serie „Tele-BZ“ zu sehen war. Ihre erste Auszeichnung, der Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds der DDR, verdankte sie ihren Auftritten in dieser damals beliebten Serie. Es dauerte nicht lange und sie hatte einen festen Platz im Deutschen Fernsehfunk.

Im Rundfunk, bei dem Sender „Berliner Rundfunk“, moderierte Helga die Sendung „Helgas Top(p)-Musike“. Daraus entstanden nebenbei drei TV-Sendungen.

Weitere Bekanntheit erlangte Helga Hahnemann durch die Moderation der beliebten Samstagabendshow „Ein Kessel Buntes“. Gern beschmunzelt wurden ihre Sketche bei Auftritten mit zum Beispiel Alfred Müller, Herbert Köfer, Rolf Herricht, Gerd E. Schäfer und vielen anderen DDR-Komikern und Unterhaltungskünstler.

Ihre Erfolge als Sängerin basierten auf ihrer witzigen, nachdenklichen bis frechen Art und den Texten von Angela Gentzmer, Arndt Bause. Lieder, wie beispielsweise „Wo ist mein Geld bloß geblieben“, „U Bahn Beat“, „Jetzt kommt dein Süßer“ oder „100 mal Berlin“ gehören zu ihren bekanntesten.

Auch als Sprecherin, Synchronsprecherin betätigte sie sich. In der DEFA-Puppentrickfilmserie „Feuerwehr Felicitas“ (1968 bis 1975) übernahm Helga die Stimme des Hauptmanns Felicitas. In drei Olsenbanden-Filmen verlieh Helga Hahnemann der weiblichen Hauptfigur Yvonne Jensen ihre Stimme.

Helga Hahnemann verstarb leider am im November 1991 frühzeitig mit nur 54 Jahren an Lungenkrebs. Eine für Silvester geplante Show mit ihr als Moderatorin konnte nicht mehr umgesetzt werden.

Seit 1995 wurde von der westdeutschen Zeitschrift Superillu und dem Mitteldeutschen Rundfunk MDR ein Preis nach ihr benannt. Die „Goldene Henne“ wird jährlich im Friedrichstadtpalast in Berlin zur Erinnerung Helga Hahnemann (Spitzname „Henne“) verliehen. Der Preis ist ein 3,5 kg schweres und 22 cm hohes vergoldetes Huhn aus Bronze, das von dem Berliner Künstler Christian Bonnet geschaffen wurde.

Noch heute sind CDs und DVDs von und mit Helga Hahnemann ein Verkaufshit. Der Marktplatz Amazon listet über 50 Produkte von ihr.

In den letzten Jahrzehnten der ehemaligen DDR avancierte Helga Hahnemann zum Publikumsliebling der Unterhaltungsbranche in der DDR. Ihre Revuen im Friedrichstadtpalast waren stets ausverkauft, TV-Sendungen erzielten sehr hohe Einschaltquoten. Ein Grund dafür waren die vielen Sketche und Persiflagen auf den Alltag in der DDR.

Helga Hahnemann war auch das Vorbild von Ilka Bessin, bekannt unter dem Namen „Mandy aus Marzahn“. So wundert es nicht, dass „Mandy aus Marzahn“ an Helga Hahnemann erinnert. Beide sind in der DDR aufgewachsen, lebten in Berlin, sind korpulent und verfügen über eine ausgesprochene „Berliner Schnauze“.