Heavy Metal Fans in der DDR?

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Heavy Metal in der DDR

Der DDR-Rundfunk spielte ab den 1980ern auch Metal-Musik, obwohl sie von vielen in der Staatsführung subversiv oder rebellisch eingestuft wurde.

Die „Heavy Stunde“ und „Tendenz Hard bis Heavy“ auf DT64 boten jungen Menschen in der DDR einen seltenen Einblick in den Heavy Metal, ein Genre, das in vielen Teilen der Welt eine treue Anhängerschaft hatte. Diese Sendungen waren wahrscheinlich ein Versuch des Staates, ein Ventil für die Jugend zu schaffen und sie innerhalb der Grenzen des DDR-Systems zu halten, indem man ihnen einen Geschmack von dem gab, was draußen in der Welt vor sich ging.

Die Bereitschaft der Fans, weite Strecken zu Konzerten zu fahren, selbst in entlegene Gebiete wie Telz, Putzkau oder Lichtentanne, spricht für die tiefe Leidenschaft und das Engagement der Metal-Gemeinschaft. Es zeigt auch, wie solche Musikereignisse als Zusammenkunftsorte und Gemeinschaftsbildner dienten, an denen sich Gleichgesinnte treffen, Erfahrungen austauschen und ihre Liebe zur Musik feiern konnten.

Größe der Heavy Metal Szene

Das Ministerium für Staatssicherheit schätzte die Größe der Szene auf 1151 Personen in 15 Städten. Das zeigt, dass trotz der staatlichen Kontrolle und Repressionen Subkulturen existierten und florierten.

Bedeutung des Westradios

Für die Fans in der DDR waren Westradios und ihre Musiksendungen lebenswichtig, um Zugang zu internationaler Musik und Informationen zu haben. Aber mit der Zeit adaptierte auch der DDR-Rundfunk und bot Sendungen wie „Heavy Stunde“ und „Tendenz Hard bis Heavy“ an.

Inspiration für DDR-Bands

Das Nachspielen von Liedern, die im Radio gesendet wurden, zeigt, wie globaler Einfluss die lokale Kreativität prägen kann. Diese Bands in der DDR hätten die Musik, die sie im Radio hörten, als Inspirationsquelle genutzt und ihre eigene Interpretation oder Version davon erstellt, um sie dem lokalen Publikum zu präsentieren.

Veranstaltungsorte

Die Konzerte fanden oft außerhalb der großen Städte statt, was zeigt, dass diese Musikrichtung auch in kleineren Gemeinden Anklang fand.

Politische Einstellung der Fans

Trotz des Interesses der Stasi und der staatlichen Bezeichnung als „negativ-dekadent“ waren viele Heavy-Metal-Fans in der DDR politisch eher passiv oder desinteressiert. Ihre Konzertbesuche wurden als „symbolische Republikflucht“ beschrieben, was darauf hindeutet, dass es für sie mehr um die Musik und Kultur ging als um politische Statements.

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