Westpakete – so wurden Steuern gesenkt!

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Das Westpaket

Westpakete für die DDR

Westpakete waren Sendungen, die von Menschen aus Westdeutschland an Verwandte und Freunde in der DDR gesendet wurden.
Der Versand solcher Pakete wurde teilweise durch politische und soziale Umstände motiviert, da direkte Begegnungen und Kommunikation zwischen Menschen in der DDR und Westdeutschland nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 eingeschränkt waren.

Anfangs versuchte die DDR, den Versand und die Zustellung dieser Pakete einzuschränken, zum Beispiel durch das Erfordernis eines Nachweises für die Desinfektion von gebrauchter Kleidung. Doch später wurden diese Pakete zu einer festen Größe in den Versorgungsplänen für die Bevölkerung.

Am 28. Juni 1977 traf das Politbüro der SED eine Entscheidung bezüglich einer Strategie für die Produktion und Verteilung von Kaffee und Kakao, um den Import während der Kaffeekrise in der DDR zu reduzieren. In diesem Zusammenhang wurde erwartet, dass die Versorgung auch durch andere Mittel, wie den grenzüberschreitenden Paketversand und Käufe im Intershop, zunehmen würde.

Was der beschenkte Ostdeutsche meist nicht wusste: Die Verwandten in der BRD konnten die Ausgaben von ihrer Steuer absetzen.

Inhalt der Westpakete

Der Inhalt der Westpakete war vielfältig und umfasste oft Konsumgüter wie Kleidung, Süßigkeiten und Kaffee, die in der DDR entweder knapp oder von geringerer Qualität waren. Der Versand von Geld und bestimmten Medien, wie z.B. Tonträgern, war verboten.

Die DDR-Behörden kontrollierten diese Pakete streng, und es war bekannt, dass bestimmte Artikel, insbesondere solche, die als politisch oder ideologisch sensibel angesehen wurden, beschlagnahmt wurden.

Das Ostpaket

Im Gegenzug wurden auch Ostpaket -Sendungen von der DDR nach Westdeutschland versandt, obwohl diese im Westen weniger bekannt und nicht in dem gleichen Maße erforderlich waren wie die Westpakete in der DDR.

Umfang des Paketverkehr

Jährlich wurden im Schnitt etwa 25 Millionen Pakete versandt, wobei westdeutsche Sender den Versand steuerlich absetzen konnten.

Diese Sendungen beinhalteten pro Jahr ungefähr 1000 Tonnen Kaffee und fünf Millionen Kleidungsstücke, welche in der DDR nicht nur für den Eigenbedarf genutzt, sondern auch als beliebte Tauschobjekte unter Privatpersonen gehandelt wurden.

Überwachung der Paketsendungen

Die DDR kontrollierte alle aus dem Ausland kommenden Pakete genau. Aber auch westdeutsche Geheimdienste überwachten Paketsendungen in beide Richtungen, um Informationen zu sammeln und Spionageaktivitäten zu überwachen.

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