Bärbel Wachholz: Ein Weltstar aus der DDR

Sängerin Bärbel Wachholz
Bild: Reiner Maecker
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Bärbel Wachholz

Schlagersängerin Bärbel Wachholz - der gesamtdeutsche Star aus der DDR,  früher Tod

Bärbel Wachholz: Im geteilten Deutschland der Anfangsjahre, in der damaligen DDR, gab es nur wenige gesamtdeutsch Stars. Eine von ihnen war die beliebte Schlagersängerin Bärbel Wachholz. Ihr früher Tod mit 46 Jahren schockierte in beiden deutschen Staaten.

Kindheit und Jugend von Bärbel Wachholz

Bärbel Gertrud Wachholz kam am 20. Oktober 1938 in Angermünde zur Welt, das dritte Kind von Gertrude und Alfred Wachholz und Schwester von Feodor und Waltraud.

Im Verlauf des Krieges siedelte die Familie nach Löwenstadt (tatsächlich Brzeziny) im besetzten Polen um. Nach der Scheidung ihrer Eltern heiratete ihr Vater 1942 Lydia Sonnenburg, eine Frau deutscher Herkunft aus Polen.

1944, während der Wirren des Krieges, wurde ihr Vater in die Wehrmacht berufen. Bärbel und ihre Schwester Waltraud wurden in Polen interniert. Es war ihre Stiefmutter, die sie schließlich aus der Internierung befreite.

1947 war die Familie in Eberswalde wieder vereint. Bärbel besuchte dort die Schule und sang im Schulchor. Sie trat in Märchenspielen des lokalen Arbeitertheaters auf, was ihre ersten Schritte in der Performance-Welt markierte.

Nach dem Verlust ihrer Stiefmutter Lydia zog Bärbel 1959 endgültig nach Berlin.

Ausbildung

1953 – 1956: Zwischen 1953 und 1965 absolvierte Bärbel eine Fotografenlehre und ging zur Volksmusikschule. Sie konzentrierte sich hauptsächlich auf Lieder von Mozart und Schubert und nahm später Gesangsunterricht bei Professor Dagmar Freiwald-Lange in Berlin.

1956 wurde sie Teil des Eberswalder Tanzorchesters unter der Leitung von Max Reichelt, unterstützt durch ihren späteren Verlobten Harry Techen. Im selben Jahr erreichte sie beim nationalen Talentwettbewerb „Die kleine Premiere“ in der DDR den zweiten Platz, sowohl im Vorentscheid in Rostock als auch im Berliner Finale.

Start ihrer Karriere

1956: Ihr Fernsehdebüt gab sie in einer Gala-Sendung der „Kleinen Premiere“ am 10. Oktober 1956. Die ersten Studioaufnahmen folgten im Januar 1957.

1957: Wachholz unterzeichnete einen sechsmonatigen Ausbildungsvertrag bei Polydor.

1958 – 1959: Ihren ersten Schallplattenvertrag schloss sie 1958 mit AMIGA ab, mit dem sie ab Januar 1959 exklusiv zusammenarbeitete und etwa 50 Schallplatten veröffentlichte.

1960 errang sie ihren ersten internationalen Erfolg für die DDR, indem sie eine Goldmedaille bei einem Musikwettbewerb in Paris gewann.

1961 erhielt sie für den Fernsehfilm „Weil ich jung bin“ die Bronzene Rose beim Fernsehfestival in Montreux. Ein Jahr später, am 17. Februar 1962, wurde ihr der Kunstpreis der DDR vom Kulturministerium verliehen.

1962: Am 9. April 1962 heiratete sie Armin Kämpf in Berlin-Pankow. Sie setzte ihre Erfolgsserie fort und gewann den ersten Preis beim Schlagerfestival der Ostseeländer 1962 in Rostock, gefolgt von weiteren Auszeichnungen bei anderen internationalen Festivals.

1962 wurde sie als einer der ersten zehn Fernsehlieblinge der DDR, eine Auswahl der Berliner Zeitung, anerkannt. Ihre Karriere bei AMIGA endete 1969, und die Produktion ihrer letzten Platte, „Die letzte Bahn“, wurde eingestellt.

Am 3. Dezember 1970 wurde ihr Sohn Stephan Tobias Kämpf geboren. Sie erlebte in den 1970er Jahren ein Comeback, nahm an verschiedenen Fernsehprogrammen teil und war 1977 in der 100. Folge von „Klimperkasten“ zu sehen.

Familie

Sohn

Aus ihrer Ehe mit Armin Kämpf ging am 3. Dezember 1970 ihr Sohn Stephan Tobias Kämpf hervor. Heute lebt und arbeitet Tobias Kämpf in Angermünde, wo er unter anderem die ständige Bärbel „Wachholz Ausstellung“ betreut.

Halbschwester Christine Wachholz

Im Jahr 1954 wurde ihre Halbschwester Christine Wachholz geboren. Sie wurde ebenfalls eine erfolgreiche Sängerin. Nach den politischen Veränderungen in der Wendezeit gründete Christine zusammen mit ihrem Bruder Ingo, Jessica Böer und Roland Wolfer die Band „Fifties And Later“.

Letzten Jahre von Bärbel Wachholz

In den 1970er Jahren wurde Wachholz von der DDR-Kulturpolitik unter Druck gesetzt und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

Woran ist Bärbel Wachholz gestorben?

Ihre Gesundheit verschlechterte sich in den folgenden Jahren, gezeichnet durch Diabetes, mehrere Operationen und persönliche Einsamkeit. Bärbel Wachholz trat am 14. Januar 1984 in ihrer letzten Fernsehsendung auf und verstarb am 13. November 1984 in einem Krankenhaus in Berlin-Pankow.

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