Alkohol in der DDR

Der Alkoholkonsum in der DDR war sehr hoch. Es gab viele kleine Gelegenheiten, in denen erst einmal ein Schnäppchen oder kühles Bierchen angesagt war. Aber Alkohol war nicht gleich Alkohol. In der DDR genoss Wein z.B. nicht dieselbe Beliebtheit wie andere alkoholische Getränke. Bier stand deutlich höher in der Gunst der Konsumenten. 1988 konsumierte jeder DDR-Bürger (im selben Jahr) getrunken wurde.

Der Verbrauch von Schnaps war so hoch, dass Ende der Siebziger der VEB Nordbrand zum größten Hersteller von Schnaps in Europa wurde.

Alkoholpreise in der DDR

Schnaps, hochprozentige Spirituosen waren relativ teuer. Die Schnaps Preise beliefen sich im Bereich von 10 bis 40 DDR-Mark für die 0.7 l Flasche.
Beliebte Sorten waren Kristall Wodka, volkstümlich als »Blauer Würger« bezeichnet, Nordhäuser Doppelkorn, Goldbrand und Kirsch Whisky.
Der Schnapskonsum war derart umfangreich, dass der VEB Nordbrand sich zum größten Schnapshersteller Europas entwickelte.

Beliebte Spirituosen, Biere und Weine in der DDR

Weinbrand: „Helios“

Beliebt in „besseren“ Kreisen war der „Helios“ Weinbrand (40%, 0.7 L). Diese 38 Mark teure Spirituose wurde vom VEB Weinbrand Wilthen aus Griechenland importiert und im Delikatladen verkauft.

Weinbrandverschnitt: „Goldkrone“

In „volksnahen“ Kreisen war die „Goldkrone“ (32% VOL) sehr beliebt. Goldkrone ist ein Weinbrandverschnitt, der in den 1970er Jahren in der DDR entwickelt wurde. Er enthält 20 % echtes Weinbranddestillat und erhielt seine leicht dunkelbräunliche Färbung durch den Zusatz von Zuckercouleur. Die Goldkrone kostete einheitlich 27 Mark je 0.7 l Flasche, egal von welcher Brennerei.

Weinbrandverschnitt: „Goldbrand“- Die kleine Schwester der „Goldkrone“ – ein DDR-Klassiker!

Goldbrand war sehr gefragt. Die Gründe waren eher pragmatisch. Er hatte weniger Alkohol und konnte auf längeren Party auch länger konsumiert werden – während Goldkrone-Konsumenten schon lange unter dem „Tisch“ landeten. Trotzdem hatte Goldbrand mehr Umdrehungen als Bier, Wein und viele Liköre.

Nach der Wende wurde Goldbrand auch in Westdeutschland eingeführt. Er wird heute von verschiedenen Herstellern hergestellt und ist in Deutschland und anderen Ländern erhältlich.

Wodka: „Klarer Juwel“ – der blaue Würger

Ebenfalls weit oben in den Suchanfragen ist „Klarer Juwel“ aufgeführt. Den Beinamen „blauer Würger“ erhielt dieser Vodka aufgrund seines blauen Etikettes – nicht, weil er zum „würgen“ führten. Denn mal ehrlich – jeder Hochprozentige führt (bei ungeübten Konsumenten) im puren Genuss um „würgen“.

Sekt: Preise in der DDR

Sekt wurde in der DDR – in volksnahen Schichten – eher weniger getrunken. Sekt war teuer, „drehte“ weniger als „übliche“ Spirituosen, hatte ein dekadentes Flair und war zudem Mangelware. Regelmäßig zu Silvester konnte die Nachfrage nicht bedient werden.

Sekt: Krim Sekt

Der „Krim Sekt“ ist noch vielen Bürgen der ehemaligen DDR in Erinnerung. Selbst nach der Wiedervereinigung 1990 stand der Begriff „Krimsekt“ für den ultimativen Sekt unserer DDR-Bürger. Dabei ist „Krimsekt“ kein Sekt.

Krimsekt ist ein Schaumwein, der nach der Halbinsel Krim benannt ist und im nördlichen Schwarzmeerraum erzeugt wird. Er ist ein beliebtes Getränk in Russland, der Ukraine und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion – so auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Weinpreise in der DDR

Bierpreise in der DDR

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