PEBE – Bausteine wie von LEGO

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PEBE Bausteine

„Pebe“, auch als PEBE bekannt, war eine Spielzeugmarke aus der Deutschen Demokratischen Republik, die Kunststoff-Baukästen herstellte. Der Name leitet sich von den Initialen des Gründers Paul Bernhardt ab. Diese Baukästen ähnelten dem Lego-System und wurden als „Einzapf-Steinbaukasten aus Kunststoff für den kleinen Baumeister“ vermarktet. Die Steine waren (bis zu einem Rechtsstreit Mitte der 1980er Jahre) mit den Bausteinen Lego weitgehend kompatibel, hatten aber aufgrund des verwendeten Polystyrols Haltbarkeitsprobleme und fühlten sich anders an als Lego-Steine.

PEBE

DDR Kinder Spielzeug - Hersteller Marke PEBE / VEB Plastica Bad Kösen und VEB Chemische Fabrik Bad Kösen

Pebe-Steine waren etwas flacher als Lego-Steine und variierten in ihrer Unterseite, was die Steckverbindung betraf. Das Sortiment bot eine Vielzahl von Formen, wobei einige davon von Lego abwichen. Trotz der starken Ähnlichkeit zum Lego-System entwickelte Pebe auch eigene Steine und Systeme, wie die PEBE 2000 Serie, die durch einen Rechtsstreit mit Lego entstand und nicht mehr kompatibel war.

Die Farbpalette von Pebe war begrenzt, mit nur wenigen Farben pro Set, aber durch das Kombinieren verschiedener Sets und die unterschiedliche Alterung der Materialien entstanden viele Farbnuancen. Die Farben reichten von Rot über Grün bis hin zu verschiedenen Grautönen und transparenten Farben.

Die Baupläne für die Pebe-Baukästen orientierten sich zunächst an Ankerbausteinen, mit Modellen von Gebäuden, Tankstellen, Flughäfen und Straßen. Besonders beliebt waren die Autoreihen und Militärfahrzeuge, die in verschiedenen Maßstäben verfügbar waren.

Wer produzierte die BEBE Bausteine in der DDR?

Die Produktion von Pebe-Baukästen begann in den späten 1950er Jahren und wurde zunächst vom VEB Plastica Bad Kösen und später vom VEB Chemische Fabrik Bad Kösen durchgeführt.

Nach der Wende

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Produktion noch bis Mitte der 1990er Jahre fortgesetzt (Pebe GmbH & Co. KG), bevor sie schließlich eingestellt wurde.

Zusammenfassung

Die Geschichte von Pebe umfasst mehrere wichtige Ereignisse.

  1. 1955 : Gründung der Firma Paul Bernhardt in Bad Kösen. Pebe entstand aus den Initialen des Gründers. Es begann die Entwicklung und Produktion von Kunststoff-Steckbausteinen.
  2. 1957 : Firmenerweiterung in Bad Kösen, Anwachsen auf 30 Mitarbeiter, und Einführung von zwei handgesteuerten Spritzgießautomaten.
  3. 1960: Beginn des Exports von Steckbaukästen in mehrere Länder.
  4. 1967 – 1968: Aufbau eines eigenen Werkzeugbaus und Entwicklungsbereichs.
  5. 1970 – 1971 : Weitere Firmenerweiterung, Einführung eines Baukastensystems für verschiedene Altersgruppen und Erweiterung des Sortiments um Puppenmöbel und Wissensspiele.
  6. 1972 : Verstaatlichung zur VEB Plastica Bad Kösen, Erweiterung der Produktionskapazitäten und Steigerung des Spielwarenexports.
  7. 1974 – 1976: Einführung der Mini-Auto Serie, Auszeichnungen, und Konflikte mit LEGO® wegen Patentrechten, was zu einer Fokussierung auf andere Spielwaren führte.
  8. 1978 – 1979: Sortimentserweiterungen und Exportsteigerungen.
  9. 1981 – 1982: Integration in das Kombinat Chemie und Plastverarbeitung, Entwicklung neuer Spiele und Exportförderung.
  10. 1984 – 1988: Entwicklung des PEBE 2000 Steckbausteinsystems, Umbenennung und Konzentration auf das neue Produkt.
  11. 1989 – 1990: Beginn marktwirtschaftlicher Praktiken, Zusammenbruch des Ost-Exportmarktes, und Gründung der PEBE Kunststoff-Verarbeitung GmbH.
  12. 1990 – 1991: Reprivatisierung, Neuausrichtung des Marketings, und Neuentwicklungen.
  13. 1992 – 1994: Entwicklung neuer Serien, aber wirtschaftliche Schwierigkeiten und Personalabbau.
  14. 1995 – 1996: Sortimentserweiterungen, aber finanzielle Probleme und Geschäftsaufgabe.
  15. Juli 1996: Insolvenzverfahren und Geschäftseinstellung.
  16. 2000 – 2002: Wiederaufnahme der Produktion unter neuer Firma und Entwicklung neuer Produkte.
  17. 2005: Endgültige Einstellung der Bausteinproduktion.

Diese Chronik zeigt die Entwicklung von Pebe über mehrere Jahrzehnte, einschließlich Wachstum, Herausforderungen und letztlich der Einstellung der Produktion.

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