Der schwarze Kanal – lustig oder langweilig?

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Der schwarze Kanal

DDR TV-Sendung im Fernsehen: Der schwarze Kanal

Der schwarze Kanal war eine politisch-agitatorische Sendereihe des DDR-Fernsehens zu Zeiten des Kalten Krieges. Der Chefkommentator Karl-Eduard von Schnitzler widmete sich im Sinne der SED-Propaganda einzelnen Ausschnitten von Sendungen des Westfernsehens, also der Fernsehprogramme aus der Bundesrepublik Deutschland.

Entstehung und Konzept von „Der schwarze Kanal“

Die Sendung wurde am 21. März 1960 erstmals ausgestrahlt und war eine Antwort auf die zwischen 1958 und 1960 im Abstand von drei Monaten von der ARD ausgestrahlten Fernsehsendung „Die rote Optik“, in der Thilo Koch, der Leiter des West-Berliner Studios des Norddeutschen Rundfunks, Ausschnitte aus Sendungen des DDR-Fernsehens als Propaganda analysierte.

Das Konzept von Der schwarze Kanal war, Ausschnitte aus westdeutschen Fernsehsendungen zu zeigen und diese dann im Sinne der SED-Propaganda zu kommentieren. Schnitzler kritisierte dabei häufig die westdeutsche Gesellschaft als kapitalistisch, ungerecht und gewalttätig. Er stellte die DDR dagegen als sozialistisches Paradies dar, in dem Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit herrschten.

Die Sendung „Der schwarze Kanal“ war eine wichtige Säule der SED-Propaganda. Sie diente dazu, die DDR-Bürger von der Überlegenheit des Sozialismus zu überzeugen und die westdeutsche Gesellschaft als korrupt und unmenschlich darzustellen.

Die Sendung war in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wurden Ausschnitte aus westdeutschen Fernsehsendungen gezeigt. Diese Ausschnitte wurden häufig ohne Kontext oder Erklärung gezeigt, um den Eindruck zu erwecken, dass die westdeutsche Gesellschaft von Gewalt, Kriminalität und Ungerechtigkeit geprägt sei.

Im zweiten Teil kommentierte Karl-Eduard von Schnitzler die gezeigten Ausschnitte. Schnitzler war ein erfahrener Propaganda-Kommentator und verstand es, die gezeigten Ausschnitte in ein negatives Licht zu rücken. Er nutzte häufig rhetorische Mittel wie Übertreibung, Verallgemeinerung und Unterstellung, um die westdeutsche Gesellschaft zu diskreditieren.

Die Sendung Der schwarze Kanal war ein effektives Instrument der SED-Propaganda. Sie hatte einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung der DDR-Bürger über die westliche Welt. Die Sendung trug dazu bei, dass viele DDR-Bürger ein negatives Bild von der Bundesrepublik Deutschland hatten.

Der schwarze Kanal wurde zunächst wöchentlich ausgestrahlt, ab 1973 dann täglich. Die Sendung hatte in der DDR hohe Einschaltquoten. Sie war zu einer wichtigen Informationsquelle für die DDR-Bürger über die Ereignisse im Westen geworden.

Kritik

Die Sendung Der schwarze Kanal hatte eine Reihe von negativen Folgen für die DDR-Gesellschaft. Die Sendung trug dazu bei, dass die DDR-Bürger von der westdeutschen Gesellschaft isoliert wurden. Sie förderte zudem die Verbreitung von Vorurteilen und Stereotypen gegenüber Westdeutschland.

Ende der Sendung

Die Sendung Der schwarze Kanal wurde am 30. Oktober 1989, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer, abgesetzt. Die Absetzung der Sendung war ein Zeichen für den Wandel in der DDR. Die SED-Führung erkannte, dass die Sendung nicht mehr geeignet war, die DDR-Bürger von der Überlegenheit des Sozialismus zu überzeugen.

Zusammenfassung

Der schwarze Kanal war eine der bekanntesten und umstrittensten Sendungen des DDR-Fernsehens. Sie war ein wichtiges Instrument der SED-Propaganda und hatte einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung der DDR-Bürger über die westliche Welt.

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