DEFA – Das ostdeutsche Hollywood

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Die DEFA

Gründung der Filmgesellschaft DEFA

DDR Filmgesellschaft DEFA Deutsche Film AG

Die DEFA war die staatliche Filmproduktionsgesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Sie wurde am 17. Mai 1946 gegründet und war bis zur Auflösung der DDR im Jahr 1990 in Betrieb.

Die DEFA war ein wichtiger Bestandteil der Kulturpolitik der DDR. Sie sollte die sozialistische Ideologie fördern und die DDR als ein modernes und demokratisches Land präsentieren.

Die DEFA (mit Sitz in Potsdam-Babelsberg) beschäftigte bis zu 10.000 Mitarbeiter, produzierte über 700 Spielfilme, 2.250 Dokumentarfilme und 750 Trickfilme.
und war Mitglied der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Genres

Die Deutsche Film AG produzierte Filme aller Genres, darunter Spielfilme, Dokumentarfilme, Trickfilme und Animationsfilme. Sie war auch für die Synchronisation ausländischer Filme ins Deutsche zuständig.

Beliebte Schauspieler

Die DEFA prägte die Filmkultur der DDR und brachte eine Reihe beliebter und talentierter Schauspieler hervor. Einige von ihnen sind auch heute noch in Erinnerung geblieben oder wirken in Filmen mit.

Manfred Krug
Er war einer der populärsten Schauspieler der DEFA und spielte in vielen Filmen und Fernsehserien sowohl in der DDR als auch später in der BRD.

Angelica Domröse
Bekannt durch ihre Rolle in „Die Legende von Paul und Paula“, einem der erfolgreichsten und kulturell prägenden Filme der DEFA.

Armin Mueller-Stahl
Vor seinem internationalen Durchbruch war er ein bekanntes Gesicht im DEFA-Kino.

Erwin Geschonneck
Ein Charakterschauspieler, der in zahlreichen DEFA-Filmen auftrat und große Anerkennung erhielt.

Götz George
Obwohl er in Westdeutschland geboren wurde und viele seiner prominenten Rollen dort spielte, war George auch in einigen DEFA-Produktionen zu sehen.

Jutta Hoffmann
Eine talentierte Schauspielerin, die in vielen DEFA-Filmen wie „Der Dritte“ brillierte.

Rolf Hoppe
Er spielte in vielen DEFA-Produktionen und wurde auch nach der Wende ein bekannter Charakterdarsteller in Deutschland.

Winfried Glatzeder
Ebenfalls bekannt aus „Die Legende von Paul und Paula“ und weiteren DEFA-Produktionen.

Käthe Reichel
Sie war in vielen Filmen präsent und engagierte sich auch politisch.

Gudrun Okras
Mit ihrer umfangreichen Karriere in DEFA-Produktionen war sie eine beliebte Schauspielerin der DDR.

Gojko Mitić
Bis heute ist der geborene Serbe ein sehr gefragter und beliebter Schauspieler. Zu Ruhm gelangte er durch seine Rollen in Indianerfilmen und Western.

Dean Reed
Der US-amerikansuche Schauspieler lebte in der DDR und wirkte vorallem in Indianer- und Westernfilmen mit.

Bekannte Filme der DEFA

Ein Publikumshit war der Film „Heißer Sommer“ (1968), dank dem die Sängerin Chris Doerk und ihr Filmpartner Frank Schöbel endgültig zu Stars wurden.

Spielfilme
„Die Legende von Paul und Paula“ (1973),
„Solo Sunny“ (1979),
„Die Legende von Zorn“ (1981),
„Spur der Steine“ (1976),
„Die Frau und der Fremde“ (1985)

Dokumentarfilme
„Die Brücke“ (1959),
„Die blaue Stunde“ (1965),
„Der geteilte Himmel“ (1966),
„Sagenhaftes Sachsen“ (1982),
„Die Kinder von Golzow“ (1961-1980)

Trickfilme
„Die Abenteuer des starken Wanja“ (1965),
„Der kleine Muck“ (1966),
„Pünktchen und Anton“ (1975),
„Die drei Räuber“ (1977),
„Die fliegende Lotte“ (1983)

Auflösung und Verkauf der DDR nach der Wende

Nach der Wendezeit in der DDR erfolgte am 1. Juli 1990 die Umwandlung des „VEB DEFA-Studio für Spielfilme“ in DEFA-Studio Babelsberg GmbH. Die „VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme“ wurde in die DEFA-Studio für Dokumentarfilme umgewandelt.

Das Studio Babelsberg, ehemals als DEFA bekannt, hat sich seit seiner Privatisierung und Umbenennung in den 1990er Jahren zu einem der führenden Filmstudios in Europa entwickelt. Mit dem Verkauf an die CGE Compagnie Générale des Eaux erlebte das Studio eine Transformation und Modernisierung, die es ihm ermöglichte, sich im internationalen Filmmarkt zu positionieren.

Die Abkehr von der DEFA-Bezeichnung und die Umbenennung in Studio Babelsberg GmbH symbolisierten einen Neubeginn und die Ausrichtung auf den globalen Markt. Als Studio Babelsberg AG hat es seine Kapazitäten erweitert und bietet nun eine Vielzahl von Dienstleistungen für die Filmproduktion an.

Babelsberg hat sich zu einem bevorzugten Drehort für viele renommierte Filmemacher aus aller Welt entwickelt. International anerkannte Filme wie „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino, „Der Pianist“ von Roman Polanski und „Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson wurden dort produziert und zeigen die hohe Qualität und den technischen Standard, den das Studio heute bietet. Gleichzeitig hat Babelsberg seine Wurzeln in der deutschen Filmgeschichte nicht vergessen und unterstützt weiterhin deutsche Produktionen wie „Sonnenallee“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und „Traumfabrik“.

Diese Entwicklungen zeigen, dass das Studio Babelsberg eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen hat und dabei eine Brücke zwischen seiner reichen Geschichte und den Anforderungen des modernen internationalen Filmmarkts geschlagen hat.

DEFA-Stiftung

Die DEFA-Stiftung wurde am 15. Dezember 1998 gegründet und spielt eine entscheidende Rolle im Erhalt und der Verwertung des DEFA-Filmerbes. Die DEFA-Stiftung besitzt die Rechte an den Filmproduktionen der DEFA und ist für die Erhaltung, Verwertung und Förderung dieses kulturellen Erbes verantwortlich.

Das Ziel der Stiftung umfasst die Bewahrung dieses bedeutsamen Teils der deutschen Filmgeschichte, welcher auch ein kulturhistorisches Zeugnis der DDR-Zeit ist. Durch die Digitalisierung der Filme sichert die Stiftung ihre Verfügbarkeit für zukünftige Generationen und ermöglicht die öffentliche Zugänglichkeit dieses einzigartigen Filmvermögens.

Zusätzlich ist die DEFA-Stiftung in der Förderung der Filmkultur und -kunst aktiv. Sie unterstützt Projekte, verleiht Preise und initiiert Veranstaltungen, die das Interesse und das Verständnis für das deutsche Filmerbe fördern. Dazu gehört auch die alljährliche Preisverleihung, bei der filmkulturelle Leistungen gewürdigt werden, sowie die Auslobung des Heiner-Carow-Preises im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin, der künstlerische Leistungen mit einem Bezug zu den Werten der DEFA-Produktionen ehrt.

Die Arbeit der Stiftung trägt wesentlich dazu bei, dass die Filme und das damit verbundene Kulturerbe nicht in Vergessenheit geraten und auch international Anerkennung finden. So tritt die DEFA-Stiftung als Bewahrerin und Vermittlerin eines wichtigen Teils der deutschen Film- und Kulturgeschichte auf.

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