DDR Weltfestspiele – das Woodstock des Ostens

Updated Mai 11, 2024

Weltfestspiele der Jugend und Studenten

Gründung und erste Weltfestspiele

Die ersten Weltfestspiele fanden 1947 in Prag statt. Seitdem wurden sie in verschiedenen Ländern veranstaltet, darunter Budapest (1951), Moskau (1957), Helsinki (1962), Sofia (1968), Warschau (1973), Havanna (1978), Moskau (1985) und Peking (1991).

Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten sind internationale Ereignisse, die ins Leben gerufen wurden, um die Ideen des Friedens, der Freundschaft, der Solidarität und des Anti-Imperialismus unter jungen Leuten weltweit zu fördern. Die Festspiele wurden ursprünglich in der Nachkriegszeit ins Leben gerufen und sollten als Gegenpol zu den bestehenden internationalen Strukturen und um Einheit gegen den aufkommenden Kalten Krieg werben.

Orte, Zeiten und Aktivitäten

Die Weltfestspiele fanden an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt statt, oft in Städten, die sich in Ländern mit einer starken kommunistischen oder sozialistischen Präsenz befanden, wie etwa Berlin (Ost), Havanna oder Moskau.

Die Festspiele waren ein Schauplatz für eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Diskussionen, kulturelle Aufführungen, Sportveranstaltungen und andere Formen des internationalen Austauschs. Dabei wurden Themen wie Frieden, Anti-Imperialismus, Rassismus, nationale Souveränität und soziale Gerechtigkeit behandelt.

Die Festspiele waren und sind bis heute sowohl umstritten als auch gefeiert. Für manche waren sie ein Ausdruck solidarischer internationaler Jugendkultur, für andere eine Propaganda-Veranstaltung des Ostblocks und seiner Verbündeten.

Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten boten eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung unter jungen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, auch wenn der Fokus stark auf den Werten und Zielen der organisierenden kommunistischen und sozialistischen Jugendverbände lag. Auch heute noch, in einer anderen politischen Konstellation als zu Zeiten des Kalten Krieges, bieten Veranstaltungen, die junge Menschen aus aller Welt zusammenbringen, die Möglichkeit für Dialog und Austausch.

3. Weltfestspiele 1951 in in der DDR (Ost-Berlin)

Die ersten Weltfestspiele in der DDR fanden vom 5. bis zum 19. August 1951 in Ost-Berlin statt. Die Spiele waren eine wichtige Veranstaltung für die DDR, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg als neue sozialistische Nation positionierte.

Die DDR nutzte die Weltfestspiele intensiv als Gelegenheit, sich international zu präsentieren und ihre Ideologie zu verbreiten. Die Spiele waren geprägt von kommunistischen Parolen und Symbolen. Die DDR-Führung hoffte, dass die Weltfestspiele dazu beitragen würden, die DDR international zu legitimieren und die Unterstützung für den Sozialismus zu stärken.

Die Spiele waren auch ein wichtiger kultureller und sportlicher Höhepunkt für die DDR. Es fanden zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen, Sportwettkämpfe und andere Veranstaltungen statt. Die Spiele waren ein großer Erfolg für die DDR und trugen dazu bei, das Ansehen des Landes im Ausland zu steigern.

Die Teilnahme der FDJ an den Weltfestspielen war ein wichtiger Schritt für die Organisation, die in der Bundesrepublik Deutschland als verfassungsfeindlich verboten war. Die FDJ nutzte die Spiele, um ihre Arbeit zu internationalisieren und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.

Die Eröffnungsfeier fand am 5. August 1951 im Walter-Ulbricht-Stadion statt, so auch die Abschlussfeier am 19. August 1951. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem etwa 26.000 ausländische Teilnehmer aus 104 Ländern, darunter aus der Bundesrepublik Deutschland, die inoffiziell teilnahmen.
Die Spiele waren geprägt von kommunistischen Parolen und Symbolen.

DDR 10 Weltfestspiele 1974 Ost-Berlin

10. Weltfestspiele 1974 in der DDR (Ost-Berlin)

Die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten fanden vom 28. Juli bis zum 5. August 1973 in Ost-Berlin statt. Die Spiele waren ein wichtiger kultureller und sportlicher Höhepunkt für die DDR. Es fanden zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen, Sportwettkämpfe und andere Veranstaltungen statt. Die Spiele waren ein großer Erfolg für die DDR und trugen dazu bei, das Ansehen des Landes im Ausland zu steigern.

Aus der Bundesrepublik Deutschland fuhr eine Delegation von 800 Teilnehmern zu den Weltfestspielen. Die Delegation wurde von der SPD, den Gewerkschaften und anderen Organisationen unterstützt.

Der damalige Juso-Vorsitzende Wolfgang Roth konnte auf dem Bebelplatz in Ost-Berlin eine Rede halten. Es war die erste offizielle Rede eines SPD-Vorstandsmitglieds in der DDR/SBZ seit der erzwungenen Vereinigung von SPD und KPD 1946.

Die DDR-Staatssicherheit (MfS) spielte bei den Weltfestspielen 1973 eine wichtige Rolle. Das MfS verhinderte die Teilnahme von Personen, die als „negativ“ eingestuft wurden. Dazu gehörten unter anderem politische Gegner der DDR, aber auch Personen, die als „asozial“ oder „kriminell“ galten.

Das MfS setzte auch Stasi-Mitarbeiter als FDJ-ler getarnt ein. Diese sollten bei kritischen Diskussionen die Politik von Partei und Regierung der DDR vertreten und „gefährliche Flugblätter“ einsammeln.

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