G. Schicht Modelleisenbahnwagen

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Updated Mai 11, 2024

Das Modell- und Plastspielwarenkombinat Annaberg-Buchholz

DDR Kinder Spielzeug - Hersteller G. Schicht Modelleisenbahnwagen

Das Unternehmen G. Schicht wurde 1947 in Dresden von Gerhard Schicht gegründet und war eines der ersten Unternehmen, das Modelleisenbahnen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) herstellte. Die Anfänge des Unternehmens waren geprägt von der Herstellung von einfachen Eisenbahnwagen und Lokomotiven aus Blech, die schon einige Zeit später aus Bakelit gefertigt wurden. Anfang der 1950er Jahre wurde die Produktion auf Thermoplaste umgestellt, was dazu führte, dass man Unternehmen finden musste, die das Lackieren und Bedrucken der Eisenbahnwagen übernahmen und solche, die bestimmte Kunststoffteile lieferten. Diese Aufgaben übernahm das Unternehmen „Stärz&Co“ aus Oybin (die spätere VEB Modellbahn Oybin), welches unter der Leitung von Gustav Kiesewetter stand.

Im Zuge der Verstaatlichungen von Privatunternehmen in der DDR wurde das Unternehmen 1958 zum Volkseigenen Betrieb (VEB) und in „VEB Modellbahnwagen Dresden“ umbenannt. Die Produktion wurde nun auf Eisenbahnwagen beschränkt und schon einige Zeit später wurden nur noch Personenwagen und Güterwagen hergestellt. Nach der Insolvenz der W. Ehlcke KG aus Dresden übernahm Schicht 1970 die Maschinen und produzierte verschiedene Ehlcke-Modelle weiter.

Die Anfänge des Unternehmens

Gerhard Schicht war ein gelernter Werkzeugmacher und hatte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg mit der Herstellung von Modelleisenbahnen begonnen. Nach dem Krieg gründete er sein eigenes Unternehmen und begann mit der Produktion von einfachen Eisenbahnwagen und Lokomotiven aus Blech. Diese Modelle waren für ihre einfache Konstruktion und ihren günstigen Preis bekannt.

Der Wechsel zu Bakelit

In den frühen 1950er Jahren begann Schicht mit der Herstellung von Modellen aus Bakelit. Bakelit war ein neuer Kunststoff, der sich für die Herstellung von Modelleisenbahnen gut eignete. Er war leicht, robust und hatte eine gute Oberflächenqualität. Schicht war eines der ersten Unternehmen in der DDR, das Bakelit für die Herstellung von Modelleisenbahnen einsetzte.

Der Wechsel zu Thermoplasten

Anfang der 1960er Jahre begann Schicht mit der Herstellung von Modellen aus Thermoplasten. Thermoplaste sind Kunststoffe, die sich durch Erhitzen formen lassen. Dies ermöglichte es Schicht, komplexere Modelle mit mehr Details herzustellen.

Verstaatlichung

Im Zuge der Verstaatlichungen von Privatunternehmen in der DDR wurde das Unternehmen 1958 zum Volkseigenen Betrieb (VEB) und in „VEB Modellbahnwagen Dresden“ umbenannt. Die Produktion wurde nun auf Eisenbahnwagen beschränkt und schon einige Zeit später wurden nur noch Personenwagen und Güterwagen hergestellt.

Die Übernahme der Ehlcke-Modelle

Im Jahr 1970 übernahm Schicht die Maschinen und Patente der insolventen W. Ehlcke KG aus Dresden. Die Ehlcke-Modelle waren für ihre hohe Qualität und Detailtreue bekannt. Schicht produzierte diese Modelle in den folgenden Jahren weiter.

Die Übernahme durch den VEB Modellbahn Oybin

Im Jahr 1972 wurde der VEB Modellbahnwagen Dresden vollständig in den VEB Modellbahn Oybin integriert. Oybin war ein bedeutender Zulieferer für Modelleisenbahnteile in der DDR. Die meisten Modellbauwagen vom VEB Modellbahn Oybin waren ursprünglich Modelle von Schicht und Ehlcke.

Reprivatisierung nach der Wende und Übernahme durch Tillig

Nach der Wende von 1989 wurde das Unternehmen privatisiert und in die „Sachsenmodelle GmbH Kiesewetter & Co“ umgewandelt. Sachsenmodelle produzierte weiterhin Modelleisenbahnen, die in der Tradition des VEB Modellbahnwagen Dresden standen. Im Jahr 1999 musste Sachsenmodelle Insolvenz anmelden und das Sortiment sowie die Vertriebsrechte wurden 2001 von Tillig aus der Insolvenzmasse aufgekauft.

Die Bedeutung von G. Schicht

Das Unternehmen G. Schicht war ein bedeutender Hersteller von DDR-Modelleisenbahnen. Die Modelle des Unternehmens waren für ihre hohe Qualität und Detailtreue bekannt. Schicht war eines der ersten Unternehmen in der DDR, das Bakelit und Thermoplaste für die Herstellung von Modelleisenbahnen einsetzte. Die Übernahme der Ehlcke-Modelle trug ebenfalls zur Bedeutung des Unternehmens bei.

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