Die geheimen Übergänge der Stasi in den Westen

Operative Grenzschleusen der Stasi MfS
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Operative Grenzschleusen (OGS)

Operative Grenzschleusen (OGS) waren geheime Übergänge, die von der DDR an der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer eingerichtet wurden. Diese Schleusen ermöglichten eine verdeckte Überwindung der eigenen Grenzsicherung und dienten entweder als Materialschleusen (OGS/M) zum Austausch von Dokumenten zwischen Ost und West oder als Personenschleusen (OGS/P) für das Passieren der Grenze durch DDR-Agenten.

Geheime Grenzübergänge von Ost nach West

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR nutzte ein ausgeklügeltes System von „Grenzschleusen“ als Schlupflöcher im Eisernen Vorhang, um unbemerkt Dokumente, Agenten und Sonderkommandos zwischen Ost und West zu schmuggeln. Diese Grenzschleusen waren gut versteckt in dichten Wäldern und an abgelegenen Orten angelegt. Die überlieferten Unterlagen beschreiben diese Einrichtungen sehr detailreich.

Entführungen in Westdeutschland und West-Berlin

In den frühen 1960er Jahren wurden Operative Grenzschleusen auch für Entführungen genutzt. Es wird geschätzt, dass es etwa 60 dieser geheimen Übergänge gab.

Ab den späten 1950er Jahren unterstand der Betrieb der OGS dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Verschiedene Hauptabteilungen des MfS waren für den Aufbau und Unterhalt der Schleusen zuständig, wobei sie auch Minensuchgeräte, Werkzeuge und Stromzufuhr bereitstellten.

Nach dem Mauerau

Nach dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 wurden die Bedingungen für die Schleusung von Personen und Material schwieriger. Die DDR verstärkte ihre Grenzanlagen, was die Umgehung der Grenzkontrollen erschwerte. Infolgedessen gründete der Chef der Hauptverwaltung A, Markus Wolf, die Arbeitsgruppe Grenze, aus der die Abteilung XVII (Operative Grenzschleusen) hervorging. Diese Abteilung betrieb bis zum Untergang der DDR die Grenzschleusen entlang der deutsch-deutschen Grenze.

Für das unbemerkte Schmuggeln von Agenten und Sonderkommandos wurden unter anderem verdeckte Tore im Grenzzaun und sogenannte Wurfschleusen eingesetzt. Die Grenzschleusen befanden sich an unübersichtlichen Stellen, oft in dichten Wäldern oder in der Nähe von Orten mit verdeckten Zufahrtsstraßen zum Grenzzaun. Übergaben und Grenzübertritte fanden meist nachts statt.

Beispiel eines entdeckten geheimen Übergangs

Ein bekanntes Beispiel für einen schnell vom Westen entdeckten geheimen Übergang war die Grenzschleuse „Stadtrand“ in der Nähe des Grenzkontrollpunkts Dreilinden. Die Westberliner Polizei verschärfte die Kontrollen in diesem Gebiet, nachdem mehrere westliche Zeitungen über den geheimen Übergang berichtet hatten.

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